Zweisprachiges Bildungsprojekt in Burkina Faso
Verbesserung der Qualität der Grundbildung
Seit 2017 arbeitet Enfants du Monde mit dem Ministerium für Bildung, Alphabetisierung und Förderung der Landessprachen von Burkina Faso und den lokalen Partnern unserer Vereinigung zusammen, um in etwa 10 % der zweisprachigen öffentlichen Schulen die Unterrichtsqualität nachhaltig zu verbessern.
Unser Einfluss vor Ort
Enfants du Monde verändert das Schicksal von Tausenden Kindern und Erwachsenen. Von 2021 bis 2024:
- erhalten 9040 Schülerinnen und Schüler Zugang zu den 34 von Enfants du Monde unterstützten zweisprachigen Primarschulen
- erhalten 166 Lehrkräfte und 34 Schulleiterinnen und Schulleiter eine Ausbildung in aktiver Pädagogik
- erhalten 30 Ausbilderinnen und Ausbilder von Lehrkräften eine Weiterbildung
- werden 170 Mitglieder der Schulverwaltungskomitees (oft sind es die Eltern der Schulkinder) von Enfants du Monde begleitet
- schliessen 94,5 % der Kinder in den von uns unterstützten Schulen das letzte Jahr der Grundschule ab (auf nationaler Ebene beenden nur 56 % die Grundschule)
Zweisprachiger Unterricht auf Französisch und in der lokalen Sprache erleichtert das Lernen
In den letzten 20 Jahren wurden in Burkina Faso zweisprachige Grundschulen entwickelt, um den Kindern das Lernen zu erleichtern: Der Unterricht wird in Französisch, der offiziellen Landessprache, und in der lokalen, von den Kindern der Region gesprochenen Sprache abgehalten. Diese zweisprachigen Schulen integrieren praktische Aktivitäten, die auf den Alltag der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten sind, sowie Inhalte, die mit den kulturellen Werten der Einheimischen in Verbindung stehen. Die Gemeinschaft ist in die Umsetzung der Unterrichtsinhalte eingebunden. Ausserdem wurde die Schulzeit im Vergleich zu herkömmlichen Schulen auf 5 statt 6 Jahre verkürzt.
So gibt es heute fast 300 zweisprachige Schulen in Burkina Faso. Seit 2007 unterstehen sie dem Ministerium für nationale Bildung, Alphabetisierung und Förderung der Nationalsprachen von Burkina Faso. Mit der Zeit verschlechterten sich jedoch die Ergebnisse dieser Schulen zunehmend, weshalb auch die Eltern und Gemeinden das Interesse daran verloren. Um dem entgegenzuwirken, greift das Bildungsministerium seit 2017 im Rahmen seines Programms zur Unterstützung der Verbesserung der zweisprachigen Schulen (PAEB) auf die Unterstützung unserer Schweizer NGO zurück.
Die Unterrichtsqualität nachhaltig verbessern
Enfants du Monde interveniert in 154 Klassen von 34 öffentlichen zweisprachigen Schulen (Zahlen für 2021) in den folgenden vier Regionen: Centre, Centre-Ouest, Centre-Sud und Plateau Central.
Unsere Fachleute in Genf und vor Ort arbeiten daran, die Kapazitäten der lokalen Ausbildungsteams zu stärken, um die Nachhaltigkeit unserer Arbeit zu gewährleisten. Diese Teams bilden dann ihrerseits die Lehrerkräfte und Schulleitungen aus.
Unsere NGO sorgt auch für die Überarbeitung bestehender Schulbücher und die Entwicklung und Bereitstellung neuer, qualitativ hochwertiger Materialien (Schülerbücher und Lehrerhandbücher). Diese thematisieren unter anderem die Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Kinderrechten, eine Kultur des Friedens und die Gleichstellung der Geschlechter.
Im Laufe der Fortbildung haben wir gelernt, dass man Kindern das Zählen, Lesen, Schreiben und Erkennen geometrischer Figuren besser beibringen kann, indem man abwechselnd Französisch und die Landessprache Mooré spricht. Das revolutioniert unser Verständnis des Lernens. In unseren zweisprachigen Schulen haben wir im Vergleich zu den herkömmlichen Schulen gute Ergebnisse erzielt: 2017 haben 97 % der Schülerinnen und Schüler ihr Grundschulzeugnis nach nur 5 Schuljahren erhalten, während es in den herkömmlichen Schulen nach 6 Jahren der Fall war. Das ist ein weiteres Argument gegen das Vorurteil, dass das Verwenden unserer Sprachen die Bildungsqualität verschlechtert
Den zweisprachigen Unterricht in grösserem Umfang beeinflussen
Das von Enfants du Monde umgesetzte Programm hat nicht nur das Ziel, die Qualität der Bildung in den zweisprachigen Schulen zu verbessern, sondern auch seinen pädagogischen Ansatz zu verbreiten, damit er landesweit umgesetzt werden kann.
Mein Herzenswunsch ist es, dass der Staat die Umsetzung dieses Ansatzes beobachtet, um von seinen Errungenschaften zu profitieren und ihn auf nationaler Ebene einzuführen. Ich selbst habe eine Generalversammlung mit der Bildungsgemeinschaft geplant, um über diese pädagogische Innovation zu sprechen
Unser Ziel bis 2025 ist, dass sich das Bildungsministerium von Burkina Faso von den Prinzipien einer qualitativ hochwertigen Bildung von Enfants du Monde (Kontextualisierung, Interkulturalität, Interdisziplinarität, Mehrsprachigkeit und aktive Pädagogik) inspirieren lässt und unsere Ansätze und Werkzeuge als Referenz nutzt. Aus diesem Grund arbeitet Enfants du Monde bei der Umsetzung und Evaluation des Programms eng mit ihren lokalen Partnern zusammen: So wird die Integration dieser Aktionen in das nationale Bildungssystem erleichtert.