Pascal Ouédraogo arbeitet für eine burkinische NGO, einen lokalen Partner von Enfants du Monde, um unser Gesundheitsprogramm für schwangere Frauen und Babys umzusetzen. Er spricht über seine Rolle und der mobilen App Mein Baby und ich, die entwickelt wurde, um schwangere Frauen über Schwangerschaft, Geburt und COVID-19 zu informieren.

Kannst du dich vorstellen?

Ich arbeite für IPC/BF (Private und Community Initiative für Gesundheit und Reaktion auf HIV/AIDS in Burkina Faso) als Programmverantwortlicher. Meine Aufgabe ist es daher, die Umsetzung des Programms von Enfants du Monde in vier Gesundheitsdistrikten, auf die sich das Programm konzentriert, zu gewährleisten, z. B. durch die Planung von Aktionen.
Ich bin Krankenpfleger mit Grundausbildung und habe in Burkina Faso einen Master in Reproduktionsgesundheit und Gesundheit von Mutter und Kind gemacht.
Zuerst arbeitete ich auf lokaler, dann auf regionaler Ebene und schliesslich auf zentraler Ebene in der technischen Direktion für Pflegequalität des Gesundheitsministeriums von Burkina Faso.
Als ich das Gesundheitsprogramm von Enfants du Monde kennenlernte, arbeitete ich im Koordinationsbüro für Interventionen bestimmter Gruppen für schutzbedürftige Menschen mit besonderen Bedürfnissen wie Frauen und Kinder.

Genauer gesagt, was ist deine Arbeit?

Ich bin für die Koordinierung der Programmaktivitäten verantwortlich.
Ich beteilige mich an der Organisation partizipativer Gemeinschaftsdiagnosen (Erfassung der Bedürfnisse der Gemeinschaften durch die Organisation von Diskussionsgruppen mit Frauen, Männern, Gemeindeleitern und Leitern von Gesundheitszentren).
Ich treffe die Begünstigten vor Ort bei der Überwachung der Aktionen, zweimal im Jahr in Partnerschaft mit dem Gesundheitsministerium und dem Team von Enfants du Monde.
Ich muss bei Bedarf Unterstützung leisten, zum Beispiel bei der Ausbildung von Pflegepersonal. Ich bin 2,3 oder 4 Tage unterwegs, um die geplanten Aktionen durchzuführen.
Ich tausche mich oft mit anderen Partnerorganisationen über das Gesundheitsprogramm von Enfants du Monde aus.

Welche Rolle spielt IPC bei der Entwicklung der mobilen Smartphone-App «Mein Baby und ich»?

IPC arbeitete mit Enfants du Monde zusammen, um den Inhalt der App zu definieren, mit dem Gesundheitsministerium für die Validierung zu sprechen und einen Vortest zu organisieren. Die Beobachtungen von schwangeren Frauen haben wir in der App berücksichtigt. Wir haben die Gesundheitszentren besucht, um das Pflegepersonal in der Anwendung der App zu schulen.

Wie wurde die App empfangen?

Die App wurde vom Pflegepersonal sehr gut aufgenommen. Es ist ein wertvolles Kommunikationswerkzeug für sie, viel einfacher, als 50 Seiten einer Bilderbox mitzunehmen. Der Inhalt gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, mit schwangeren Frauen zu sprechen und ihr Wissen zu verbessern.
Das einzige Problem ist die zeitaufwändige Übertragung auf das Telefon. In der Tat muss die App an zukünftige Mütter weitergegeben werden, die zu ihrer pränatalen Beratung kommen. Die Hebamme, die die schwangere Frau empfängt, hat viele Dinge zu tun, und die Übertragung über Bluetooth nimmt Zeit in Anspruch, so dass sie sich während des Ladens der App um die anderen wartenden Frauen kümmern muss.
Darüber hinaus haben einige Frauen keine Telefone mit ausreichenden Speicherkapazitäten, um die App herunterzuladen, obwohl sie leicht ist. Sie müssen dann eine Speicherkarte hinzufügen, um die Kapazität zu erhöhen.
Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, kamen die Gesundheitszentren auf die Idee, die Audionachrichten der App (ursprünglich für diejenigen gedacht, die nicht lesen können) im Wartezimmer zu übertragen, damit die schwangeren Frauen sie hören können.

Was bringt «Mein Baby und ich» schwangeren Frauen?

Die App dient hauptsächlich dazu, das Wissen der Frauen über ihre Schwangerschaft und auch über die Achtung ihrer Rechte gegenüber medizinischem Personal zu verbessern.
Wenn eine Frau alle Informationen in der App liest, wird sie gut über Gesundheit geschult - es ist wie ein Training - ich zweifle nicht daran, dass diejenigen, die es verwenden, mehr Wissen haben!

Hast du direkte Erfahrungen mit der App?

In einer kurzen Umfrage, die wir vor Ort bei Frauen durchgeführt haben, erzählte mir eine von ihnen, dass jeder in ihrer Familie die App sehen wollte. Neben den Frauen selbst ist die gesamte Gemeinschaft interessiert.
Was die Betreuer betrifft, gibt es Wissen über Schwangerschaft und Geburt, das sie nicht beherrschten - deshalb finden sie, dass wir über die Informationen hinausgehen, die wir Frauen geben sollten. Insbesondere die Frage nach den Rechten der Patientinnen gegenüber dem medizinischen Personal. Dies kann zu Problemen bei der Gesundheitsversorgung führen, die die Rechte von Frauen verletzen.

Und in Zeiten von COVID ist diese App besonders wichtig?

Aufgrund von COVID war es nicht mehr möglich, 20 oder 30 Frauen zu Informationsveranstaltungen über die Gesundheit von Müttern zusammenzubringen. Wir konnten nicht tatenlos zusehen und so war die App eine innovative und sehr wichtige Lösung.

Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit?

Ich mag den Dialog mit den Verantwortlichen der Gesundheitsbezirke und auch die Arbeit vor Ort, in direktem Kontakt mit den Personen stehen, die die Pflege leisten: Krankenschwestern, Hebammen, Ärzte...