Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa 75% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze mit weniger als CHF 1,70 pro Tag zum Leben. Nur 18% der Bevölkerung haben Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen und das Risiko der Ausbreitung von Infektionskrankheiten ist hoch. Laut UNICEF ist Madagaskar das fünftgrösste Land der Welt, das von Unterernährung bei Kindern betroffen ist. 47% der Kinder unter 5 Jahren, also etwa 2 Millionen, leiden an chronischer Unterernährung. Diese Zahl ist 25 % höher als der Durchschnitt der Entwicklungsländer.Enfant à Madagascar © Co.P.E. Coopération Pays Emergents© Co.P.E

Bildung zur Bekämpfung von Unterernährung

Vor Ort hat die italienische Organisation CO.P.E. (Zusammenarbeit in Entwicklungsländern), hat in 2011 das Mangafaly Zentrum gebaut, einen Kindergarten, mit dem Ziel, eine sichere und anregende Umgebung für Strassenkinder in den ärmsten Vierteln der Stadt Ambanja zu schaffen. Seit 2013 bietet das Zentrum Vorschulerziehung für etwa 70 Kinder pro Jahr. Hier haben die Kinder dank der in die Schule integrierten Kantine Zugang zu regelmässigen und ausgewogenen Mahlzeiten, eine Seltenheit in diesem Land.

Das aktuelle Projekt zur Bekämpfung der Unterernährung von Kindern erstreckt sich auf drei Schulen in der Stadt Ambanja (zwei öffentliche Grundschulen und das Mangafaly Centre). In Zusammenarbeit mit der Schulgesundheitskoordination des Distrikts und einem lokalen Team wird Enfants du Monde die Gestaltung von Aktivitäten unterstützen, bei denen die Schüler-innen das Gelernte in die Praxis umsetzen können. Diese Aktivitäten konzentrieren sich auf den Nährwert lokaler Lebensmittel, die Wiederherstellung alter Rezepte mit hohem Nährwert und die Lebensmittelhygiene. Enfans du Monde wird ein Team von Fernlehrern ausbilden, die wiederum 30 Lehrer-innen in der Landessprache schulen werden. 1'275 Kinder werden von diesem Projekt profitieren.

Die Familien der Schüler-innen werden ebenfalls in Aktivitäten zum Thema gute Lebensmittelpraktiken einbezogen.

Ziel dieser Aktivitäten ist es, dass die Schüler-innen zu echten Akteuren werden, die ihr tägliches Leben in Bezug auf ihre Ernährung verändern und den Familien dabei helfen, die richtigen Ernährungsentscheidungen entsprechend der verfügbaren Lebensmittel zu treffen. Eine gute Ernährung in jungen Jahren trägt zu einer optimalen Entwicklung und Gesundheit bei.