Im kolumbianischen Medellín ist unlängst ein Diplomkurs zu Ende gegangen, bei dem die Teilnehmenden Projektvorschläge zur Gesundheitsförderung in ihren Ländern erarbeiten sollten. Im Zentrum stand die Selbständigkeit von Frauen, Familien und Gemeinden in Lateinamerika und der Karibik, um die Mütter- und Neugeborenengesundheit zu verbessern.
Strategische Tools
Diese Weiterbildung wird vom lateinamerikanischen Zentrum für Perinatologie, Frauengesundheit und Reproduktionsmedizin (CLAP/SMR) der panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) angeboten und in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Centro Nacer der medizinischen Fakultät der Universität von Antioquia (Kolumbien) und Enfants du Monde (Schweiz) durchgeführt. Die Teilnehmenden sollen strategische Tools zur Gesundheitsförderung erlernen, um die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit zu reduzieren.
Mit dem Programm soll die Umsetzung regionaler Programme gefördert und unterstützt werden, um die Gesundheit von Frauen und Neugeborenen zu verbessern.
Der Lehrplan berücksichtigt die nationale und regionale Gesundheitspolitik mit Blick auf Mütter und Neugeborene sowie Themenbereiche wie Partizipation am Gemeinleben, operative Denkanstösse, Bedürfnisse nach technischer Unterstützung, Verbesserung der Qualität und ein Rückgriff auf Monitoring-Tools.
Ein mehrmonatiges Zertifikat
Die Weiterbildung fand von April bis Oktober 2022 unter Beteiligung von drei Teams aus den Gesundheitsministerien von Kolumbien, Guatemala und Peru sowie Vertreterinnen und Vertretern der panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) aus verschiedenen Ländern statt.
Das Programm und die Inhalte wurden so strukturiert, dass am Ende jede nationale Gruppe ein Projekt zur Gesundheitsförderung in seinem Land ausarbeiten konnte.
Das letzte Modul fand in der Woche vom 10. Oktober in Medellín als Präsenzveranstaltung statt und bot die Gelegenheit, die Projektvorschläge abzuschliessen und weiter zu verbessern sowie den Unterstützungsbedarf zu klären.
Die Ausbilderinnen und Ausbilder stammten aus dem lateinamerikanischen Zentrum für Perinatologie, Frauengesundheit und Reproduktionsmedizin (CLAP), der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Universität von Antioquia (Kolumbien) und von Enfants du Monde (Schweiz).
Weiterbildung zur Umsetzung von Projekten zur Gesundheitsförderung
Zum Abschluss der Weiterbildung waren die Teilnehmenden gehalten, die in ihrem Land zu ergreifenden Massnahmen zu definieren, um die Umsetzung der Projekte zur Gesundheitsförderung sicherzustellen und allfällige technische Unterstützung festzulegen. Sie legten Strategien zur Institutionalisierung dieser Projekte in ihren jeweiligen Gesundheitssystemen fest und stellten eine Teilfinanzierung sowie die Berücksichtigung in der öffentlichen Gesundheitspolitik des Landes sicher.
Ferner wird ein Alumni-System gefördert, mit dem Synergien zwischen ehemaligen Absolventinnen und Absolventen auch über das Programm hinaus fortbestehen sollen. Ebenfalls sollen künftige Teilnehmende motiviert werden, Teams in der jeweiligen Region zu bilden, welche die Projekte zur Gesundheitsförderung unterstützen.
Die Diplome für diese erste Ausgabe wurden von der Universität von Antioquia (Kolumbien) und Enfants du Monde im Rahmen einer Feier während der Veranstaltung Mitte Oktober überreicht.
Anhand einer qualitativen Bewertung soll dieser Kurs weiterentwickelt und dauerhaft angeboten werden.
Dieses Programm erhält wertvolle finanzielle Unterstützung von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit.