In Niger gehen vier von zehn Mädchen und drei von zehn Jungen nicht zur Schule*. Aus diesem Grund unterstützt Enfants du Monde mit ihrem lokalen Partner Organisation Nigérienne des Educateurs Novateurs (ONEN) die « Schulen der zweiten Chance » in den Armenvierteln der nigrischen Hauptstadt Niamey sowie in der Region Tillabéri.
Diese Schulen bieten eine Primarbildung für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren, die die Schule vorzeitig abgebrochen oder nie besucht haben. Die Lehrpersonen sind dazu ausgebildet, sowohl auf Französisch als auch in der Muttersprache der Kinder (z. B. Zarma) zu unterrichten. Ausserdem berücksichtigt das von Enfants du Monde entwickelte Unterrichtsmaterial die lokalen kulturellen Gegebenheiten, um auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen.
Der 2018 gestartete Bau der 5 neuen « Schulen der zweiten Chance » in Dantchandou in der Region Tillabéri ist nun abgeschlossen. Insgesamt werden dort ungefähr 200 Kinder und Jugendliche unterrichtet, die so eine hochwertige Schulbildung erhalten, die ihnen ermöglicht, eine weiterführende Schule zu besuchen oder einen Beruf zu erlernen.
Schulbesuch trotz Unruhen nach Wahlen
Letzten Februar kam es nach der Verkündung des Wahlsieges des Kandidaten der machthabenden Partei Mohamed Bazoum zu Unruhen in der Hauptstadt des Landes. Hinzu kam noch, dass der Internetzugang sehr eingeschränkt war, wodurch es schwierig war, zu arbeiten und sich zu informieren und das Sozial- und Familienleben gestört wurde.
Zwar mussten die von Enfants du Monde unterstützten « Schulen der zweiten Chance » in Niamey für ein paar Tage geschlossen bleiben, in den neuen Schulen in Dantchandou konnte aber ungestört weiter unterrichtet werden, sodass die Schülerinnen und Schüler nicht auf ihren Schulbesuch verzichten mussten.
*Quelle: UNICEF - Niger : l’éducation et bien plus, avec les écoles amies des enfants