Wussten Sie, dass zahlreiche Studien einen starken Zusammenhang zwischen der Todesrate von Neugeborenen und der Ernährung der Mütter belegen? Und dass Kinder von Müttern mit einem höheren Bildungsniveau tendenziell gesünder sind? Obwohl das Leben einer Mutter stark mit dem ihres Kindes verflochten ist und die beiden oft in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen, werden Kinder- und Frauenrechte in der internationalen und nationalen Gesetzgebung und Politik sowie von Organisationen für Entwicklungszusammenarbeit meist unabhängig voneinander behandelt. Besonders besorgniserregend ist, dass in manchen Ländern Frauenrechtsverletzungen in Kauf genommen werden, wenn es darum geht, Kinderrechte zu wahren.
Zur Feier des 30-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention fand vom 18. bis 20. November eine Konferenz im Palais des Nations in Genf statt. Zu diesem Anlass organisierte Enfants du Monde in Zusammenarbeit mit dem Verein 30 Ans des Droits de l’Enfant (30 Jahre Kinderrechte) und dem fakultätsübergreifenden Zentrum für Kinderrechte der Universität Genf eine Sitzung, bei der die Notwendigkeit thematisiert wurde, bei Einsätzen zur Entwicklungszusammenarbeit verstärkt auf Kinder- und Frauenrechte zu achten. Moderiert wurde diese Sitzung von Koumba BOLY-BARRY, Sonderberichterstatterin der UNO zum Recht auf Bildung.
Reshma KHAN und Jui GHOSH, zwei junge indische Kinderrechts-Aktivistinnen und Mitglieder des Jugendrates von Terre des Hommes Schweiz, eröffneten in Vertretung aller Kinder ihres Landes die Diskussion mit einer Schilderung ihrer Erfahrungen und Reflexionen. Philip JAFFÉ, Mitglied des Ausschusses für die Rechte des Kindes der UNO, und Carlos SANTARELLI, Generalsekretär von Enfants du Monde, stellten die grössten Herausforderungen im Zusammenhang mit internationalen rechtlichen Instrumenten sowie die Richtlinien im Bereich Menschenrechte und die Praktiken der Organisationen für Entwicklungszusammenarbeit vor.
Vorab hatten 16 NGOs gemeinsam Empfehlungen erarbeitet, wie ein gemeinsamer Ansatz für die Wahrung der Kinder- und Frauenrechte umgesetzt werden könnte. Diese wurden den 130 anwesenden Personen zur Diskussion unterbreitet. Projekte in Kolumbien, Burkina Faso, Indien, in der Türkei sowie im Libanon waren ein guter Ausgangspunkt für die Überlegungen, wie Kinder- und Frauenrechte besser kombiniert werden können.
Die in der Sitzung ausgesprochenen Empfehlungen wurden von Jui ROSH und Carlo SANTARELLI am 20. November vor der Vollversammlung der UNO präsentiert und werden Anfang 2020 veröffentlicht.