02.08.2010 - Tougma Téné Sankara ist Koordinator von Enfants du Monde in Burkina Faso. Er selbst ist auch aus Burkina Faso und kennt deshalb die schwierigen Lebensbedingungen im Sahel. Mehr als 60% der Familien leben in Armut. «Dies erklärt teilweise, warum die Analphabetismusrate hoch ist. Mehr als 50 Prozent der Kinder gehen nicht zur Schule.»
Sankara besucht die von Enfants du Monde finanzierten Schulen regelmässig und diskutiert mit den Verantwortlichen vor Ort, den Lehrkräften, den Eltern und den Kindern. «Ich bin gut informiert und kann so bei Problemen rasch handeln.»
Die von Enfants du Monde unterstützten Schulen arbeiten mit den Familien eng zusammen, und der Unterricht ist an die Anforderungen und Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung angepasst. «In den Schulen für Hirtenkinder lernen die Kinder zum Beispiel auch viel über die Aufzucht von Tieren. Zudem ist der Unterricht flexibel, das heisst, die Kinder gehen morgens zur Schule und nachmittags kümmern sie sich um die Tiere», so Sankara.
Enfants du Monde bemüht sich besonders um die Einschulung der Mädchen, die oftmals anstatt zur Schule zu gehen, im Haushalt mithelfen müssen. Die Bekämpfung der Armut läuft in erster Linie über die Bildung der Mädchen und Frauen. In den von Enfants du Monde finanzierten Schulen sind mindestens 50 Prozent der Schüler Mädchen, was in Burkina Faso bei weitem nicht die Regel ist.
«Es ist erwiesen, dass sich der Schulbesuch für Mädchen in zweierlei Hinsicht positiv auswirkt: Erstens verbessern sich so ihre allgemeinen Lebensbedingungen, und zweitens können sie ihren Kindern eine bessere Erziehung und eine bessere Gesundheit bieten», so Sankara.